Neu im Programm: Einscan-Pro
Fast noch wichtiger als der 3D-Druck von Objekten in der Wertschöpfungskette der „Digitalen Revolution“ ist die Digitalisierung von realen Dingen. Erst dann können alle Vorteile der neuen 3D-Fertigungstechnologien richtig genutzt werden.
So können längst nicht mehr erhältliche Ersatzteile digital nachbearbeitet werden oder unwiederbringliche Kunstschätze digital konserviert werden, individuelle Bauteile und Geschenke erstellt werden oder Naturformen in digitale Welten transferiert werden.
Die Rede ist hier vom 3D-Scannen. Der Markt für professionelle Handscanner wurde jahrelang von wenigen Herstellern beherrscht. Die Geräte waren entsprechend teuer. Mit dem Einscan-Pro von Shining3d ist jetzt erstmals ernstzunehmende Konkurrenz für die etablierten Hersteller wie Artec oder Creaform in Sicht.
Der Einscan-Pro ist um ein Vielfaches preiswerter als der Artec EVA oder etwa die Scanner von Creaform, dazu hat er nicht nur ähnliche Leistungsmerkmale, er hat sogar ein breiteres Anwendungsspektrum. Mit dem Einscan-Pro kann man sowohl handgeführt (wie der Artec EVA) Objekte bis zu 4 m Größe scannen, als auch mit dem Industrial-Paket einen computergesteuerten Drehteller verwenden. Im handgeführten Modus wird eine Mischung aus Stroboskop-Blitzen und einem Streifenlichverfahren verwendet. Zur Verbesserung der Scangenauigkeit kann man zudem mitgelieferte Targets auf das zu scannende Objekt kleben, was tatsächlich das Scannen einer Statue oder einer Büste zum Kinderspiel werden lässt. Im automatischen Modus wird die klassische Streifenlichtprojektion (wie beim David-Scanner) verwendet und dies mit gelegentlichen Stroboskopblitzen und Weißlicht für die Farbtexturierung ergänzt.
Durch den modularen Aufbau kauft der Kunde nicht ein teures Komplettgerät, sondern kann das Grundgerät erwerben und sich je nach Anforderungsprofil zwischen den einzelnen Aufbaustufen entscheiden.
Im Moment ist die Software noch im Beta-Stadium, macht aber schon einen sehr ordentlichen Eindruck. Lediglich die Erschließbarkeit der Kalibrierungsanleitung und gelegentliche (anscheinend durch den Treiber verursachte) „Hänger“ sollten schnell noch verbessert werden.
Die Scan-Ergebnisse hingegen können sich jetzt schon sehen lassen. Lediglich bei einigen Textilien, bei Bärten und Haaren ist der Einscan-Pro „mäkliger“ als die Konkurrenz, diese werden nur dargestellt, wenn sie vorher ordentlich mit Babypuder mattiert wurden. Keramische Oberflächen, Holt, Stoffe, mattiertes Glas und Haut werden schnell und präzise erfasst.
Die Datenausgabe der Beta-Software ist ordentlich, sie beherrscht die Ausgabe von farbigen Gitternetzdateien (Meshes) und komplettiert diese auf Wunsch zu einem wasserdichten Modell. Die Punktewolke und auch ein löcheriges Mesh können zur Bearbeitung in anderen Programmen ausgegeben werden (was auch nicht selbstverständlich ist).
Fazit: Ein Top-Scanner zu einem Superpreis mit geringen Einstiegshürden.
Klar ist: Wer sich professionell mit 3D-Scan und 3D-Druck beschäftigt, braucht ein solides Wissen um die Datenaufbereitung und Nachbearbeitung. Den Star-Trek-Replikator gibt es leider (noch) nicht. Bei jedem uns bekannten System ist ein mehr oder weniger großer Aufwand zu betreiben, um die erfassten Daten zu finalisieren und in der Produktion zu nutzen.
Wir bieten den Einscan-Pro neben dem Verkauf auch als Mietgerät an und scannen natürlich auch gern für Sie.